Auch beim aufmerksamen Vergleich der angebotenen Fusuma lässt sich leicht feststellen, wie groß die Unterschiede zwischen einem in japanischer Tradition hergestellten Fusuma und manchen Ausführungen sind, die im Zuge des „Japantrends“ im Handel erhältlich sind.
Beim Bau von Fusuma gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Traditionell laufen sie oben und unten in einer Holzführung; dadurch entsteht auch das typische schleifende Geräusch beim Öffnen und Schließen.
Heutzutage werden jedoch oft Laufrollen verwendet und von vielen meiner Kunden gewünscht.
Auch europäische Beschläge sind möglich; ich selber bevorzuge die japanischen Lösungen, da hier keine Metallführungen sichtbar sind.
Der nachträgliche Einbau der Schiebetüren vor z.B. Schränken stellt keine größere Schwierigkeit dar.
Zu beachten ist allerdings, dass die Länge der Tapeten i.d.R. nur 2 Meter beträgt.
Sondermaße sind oft möglich, müssen jedoch extra in Japan bestellt werden.
Die Konstruktion eines Fusuma ähnelt dem Sprossengerüst eines Shoji, ist jedoch insgesamt wesentlich aufwendiger und anspruchsvoller zu bauen.
Die Dicke beträgt 19-25 mm. Sie sind sehr leicht und „weich“ und vermitteln ein anderes Gefühl und eine andere Akustik als die Türen, bei denen das Papier einfach auf eine Trägerplatte geklebt wird.
Die Montage der Tapeten ist nicht einfach und erfordert viel Erfahrung, zumal sich die unterschiedlichen Papierqualitäten auch unterschiedlich verhalten und enorme Zugkräfte entwickeln.
Traditionell wurden oft 10 Schichten von Untertapeten verwendet, bevor die äußere Dekortapete montiert wird.
Ich verwende 2 Schichten, wobei eine davon aus reißfestem Shojipapier besteht.
Für die Einfassung werden üblicherweise Weichholzleisten verwendet, die früher mit Urushi schwarz deckend lackiert wurden.
Heutzutage wird aus preislichen Gründen ein moderner Lack vorgezogen.
Auch unbehandelte Leisten oder andere Farben, wie z.B. Rot, sind gebräuchlich.
Die Hölzer werden unsichtbar montiert und können im Zuge einer Neubespannung leicht entfernt und wieder angebracht werden. Die Griffmulden (Hikite) sind bei Fusuma ein sehr wichtiger Aspekt. Viele dieser Teile werden heute noch von Hand oder in Kleinserien angefertigt.
Materialien wie Kupfer-, Eisen- oder Messingblech kommen zum Einsatz, aber auch Emaille, Holz, Bambus oder Kunststoff.
Schöne Beispiele dieser Kunst finden Sie in Tempeln, Samurai-Residenzen und Palästen.
Die Türen dürfen sich nicht verziehen; somit ist bei dieser Art der Konstruktion auf beste Holzqualität zu achten.
Auf dem Bild links ist mein Holzhändler zu sehen, der mich seit vielen Jahren beliefert und berät.
Der Bau von Fusuma ist wohl grundsätzlich mit fast jeder Holzart möglich, jedoch orientiere ich mich am Erfahrungsschatz meiner Vorbilder und fertige ausschließlich aus Tannenholz, welches regional in höchster Qualität erhältlich ist. Somit sind lange Transportwege und eine zusätzliche Belastung der Umwelt reduziert. Mein laufender Lagerbestand umfasst etwa 5-10 cbm Nadelholz von sehr guter Qualität.
Die richtige Auswahl ist entscheidend, da nur so eine verformungsbedingte Minderfunktion der Schiebetüren so gut wie ausgeschlossen ist. Holz ist ein lebendiges Material, welches bei Schwankungen der Luftfeuchte (Sommer-Winter) arbeitet. Die Beurteilung der in Bretter geschnittenen Bäume ist anspruchsvoll und nur mit viel Erfahrung möglich. Das Material sollte geachtet und für langlebige Güter verarbeitet werden. Durch die Art der Konstruktion ist ein geringer Verbrauch dieses Rohstoffs gegeben. In japanischen Räumen kommen noch „Reste“ zum Einsatz, die in einer üblichen Schreinerei in den Ofen wandern würden. Sogar Stücke mit 30 cm Länge finden ihre Verwendung...
Durch die sorgsame Auswahl und Verarbeitung der Hölzer kann ich garantieren, dass es zu keiner funktionellen Beeinträchtigung kommt.
Für eine Abnutzung oder Schäden durch unsachgemäße Behandlung kann ich selbstverständlich keine Gewährleistung übernehmen.