Die traditionelle Gestaltung japanischer Räume wurde bis heute ganz entscheidend beeinflusst durch die Entwicklung der Teezeremonie im 16. Jhdt. und ihren berühmten Meister Sen no Rikyu.
Typisch für japanische Räume sind bestimmte Elemente wie z.B. Tatami (Reisstrohmatten), Tokonoma (Schmucknische), Shoji (Schiebetür, Bespannung mit lichtdurchlässigem Papier) und Fusuma (Schiebetür als geschlossene Trennwand), die im Original nach strengen Vorschriften, jedoch in äußerst kreativer Vielfalt und Detailausformung angeordnet werden. Immer jedoch wirken die Räume schlicht und klar, auch aus unserer Sicht »modern«.
Ein wichtiger Aspekt ist Licht und Schatten. Man muss solch einen Raum mit seinen Proportionen, Elementen und dem indirekten, weichen Licht, welches ihn fast gleichmäßig erfüllt, eine Zeitlang erfahren haben (möglichst natürlich auf dem Boden sitzend), um die enorme Ruhe zu spüren, die einen wunderbaren Rahmen für konzentrative Übungen abgibt.
Liebhaber der japanischen Kultur lassen sich komplette Zimmer mit entsprechender Gartenaussicht oder auch spezielle Teeräume bauen. Aber auch gut durchdachte Teilbereiche können diesen harmonischen »Geist« in unsere europäischen Wohnvorstellungen transportieren.
Nicht von ungefähr waren berühmte Architekten der Moderne wie Walter Gropius oder Bruno Taut fasziniert von japanischer Garten-, Innen- und Hochbauarchitektur.
Einige wichtige Grundsätze dieses Stiles sind Einfachheit, Vermeidung von Überflüssigem, Verwendung natürlicher Materialien, die in Würde altern dürfen sowie eine enge Verbindung zur Natur (oft in sehr verfeinerter, artifizieller Form).
Großer Wert wird jedoch auf gute Verarbeitung, sehr hochwertig entworfene und gearbeitete Details gelegt, die verraten, wie viel Auseinandersetzung mit Form, Farbe und Material hier geleistet wurde. Ergebnis ist eine essentielle Schönheit – auf den zweiten Blick -, beeinflusst auch durch die Bestrebung der Zen-Philosophie, das »Wesentliche« zu erfassen.